Stress/Burnout
Burnout
Burnout – wörtlich „ausgebrannt sein“ – bezeichnet eine emotionale, körperliche und geistige Erschöpfung als Folge anhaltender Überschreitung persönlicher Belastungsgrenzen und gleichzeitig gefährlicher Vernachlässigung von Ausgleich und Erholung.
Burnout ist in aller Munde. Fast jeder hat von Burnout schon gehört oder sich über die Medien ein vages Bild davon machen können, was sich dahinter verbirgt. Meist wird Burnout mit besonders erfolgshungrigen Leuten assoziiert, die sich durch ihre hohe Leistungsbereitschaft in ihrem Beruf verausgaben und so in einen Erschöpfungsprozess hinein geraten. Das greift jedoch zu kurz.
Burnout ist kein Persönlichkeitsdefizit und schon lange nicht mehr nur auf bestimmte Berufsfelder beschränkt. Es kann jeden treffen, ob Lehrer, Ärzte, Studenten, Krankenpfleger, Hausfrauen/männer, Manager oder Arbeitslose. Menschen in emotional belastenden Berufen sind besonders gefährdet aus dem seelischen Gleichgewicht zu geraten.
Persönliche Faktoren, wie beispielsweise ein übersteigerter Idealismus oder das übermäßige Streben nach Perfektion, begünstigen ebenso wie die heutigen Anforderungen in der modernen Arbeitswelt die Ausbildung eines Burnout-Syndroms. Die Ursachen sind vielschichtig. Diese lassen sich im Wesentlichen auf drei Ebenen ansiedlen:
- gesellschaftliche,
- arbeitsplatzbedingte und
- persönliche Risikofaktoren.
Unsere Erfahrung in der täglichen therapeutischen Arbeit hat uns gezeigt, dass ein substanzieller Anteil von psychischen Erkrankungen u.a. auf Stressfaktoren zurückgeführt werden kann. Auch das Burnout-Syndrom gehört dazu. Es entwickelt sich schleichend, meist über mehrere Jahre und stellt somit einen langwierigen Prozess dar, dessen Frühwarnsignale oftmals übersehen werden. Dennoch ist man diesem seelischen Erschöpfungsprozess nicht hilflos ausgeliefert. Jeder kann etwas dagegen tun. Und je früher Sie damit beginnen, Burnout zu verstehen und wirksame Strategien für eine gesunde Arbeits- und Lebenseinstellung zu entwickeln, desto besser.
Stressabhängige Erkrankungen
Lang andauernde, starke, insbesondere psychische Belastungen können zur Entstehung von Stresserkrankungen führen. Häufig treten bei diesen innere Anspannung, Unruhe, Schlafstörungen, zunehmendes Erschöpfungsempfinden sowie wachsender Verlust der Leistungsfähigkeit auf. Das Beschwerdebild kann individuell sehr unterschiedlich sein und umfasst sowohl psychische (z.B. Angst, Depression) als auch körperliche Symptome (z.B. vegetative Symptome wie Herzrasen, Blutdruckerhöhungen). Lang andauernde Stressreaktionen des Körpers können das Auftreten von Folgeerkrankungen (z.B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, chronische Spannungskopfschmerzen, Magen-Darm-Erkrankungen etc.) begünstigen. Wichtig bei deren Diagnostik ist der Ausschluss von organmedizinischen Erkrankungen (z.B. Schilddrüsenüberfunktion), die ein ähnliches Beschwerdebild hervorrufen können.