
Presse
Wir unterstützen Journalistinnen und Journalisten gerne bei Ihrer Pressearbeit. Wir machen das, weil wir ein Selbstverständnis für psychische Erkrankungen, sowie für davon Betroffene durch Aufklärung und Informationen erreichen wollen. Sie haben Fragen, suchen einen Experten oder benötigen Bildmaterial? Wir freuen uns über Ihr Interesse und helfen Ihnen gerne weiter!
Selbstverständlich fügen wir Sie auf Wunsch auch unserem Presseverteiler hinzu.
Pressekontakt:
AHM Kommunikation
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Lisa Mang
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E-Mail: Lisa.Mang@hermann-meier.de
Aktuelles
Pressemeldung | Hamburg | 14. September 2021
„Das geht unter die Haut“? Das wichtige Zusammenspiel zwischen Psyche und Haut
Jahrestagung Psychodermatologie am 18.9.2021
Für viele Menschen stellt die eigene Haut einen zentralen Aspekt ihrer Persönlichkeit und Identität dar. Haut ist Gegenstand von Individualität, Pflege, Veränderung sowie von Berührung, zwischenmenschlichem Kontakt und Intimität.
Häufig haben Menschen jedoch auch Probleme mit ihrer Haut und sorgen sich darum. Erkrankungen der Haut gehen für Betroffene oft mit massiver Belastung und großem Leidensdruck einher. So können zum Beispiel psychische Belastungen das Hautbild beeinflussen und bestehende Hauterkrankungen wie Neurodermitis, Psoriasis oder Akne verschärfen. Das Zusammenspiel und die Wechselwirkung zwischen Psyche und Haut ist Gegenstand der wissenschaftlichen Disziplin der Psychodermatologie.
Am 18. September 2021 findet die diesjährige Jahrestagung des Arbeitskreises Psychodermatologie/Sektion der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft digital aus Hamburg statt. Organisiert wird sie von Prof. Dr. Christian Stierle in Kooperation mit dem Medizinischen Versorgungszentrum Verhaltenstherapie Falkenried.
Die Fachtagung bietet einen spannenden Überblick über die Psychodermatologie. Referiert wird über den aktuellen Forschungsstand zur Behandlung, psychoneuroimmunologische Grundlagen, Körpermodifikation (Body-Modification) und über Bedürfnisse von Patient*innen im Umgang mit Ekel- und Schamaffekten. Thema sind auch neuere Therapieansätze wie die Schematherapie. Flankiert wird das Programm durch ausgewählte psychotherapeutische Übungen und Techniken, die in der therapeutischen Arbeit mit Patient*innen hilfreich sind.
Die Tagung findet am Samstag, dem 18.9.2021, von 9 bis 16:30 Uhr in digitaler Form statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Fortbildungspunkte werden vergeben. Anmeldung unter:
https://vt-falkenried.de/jahrestagung-psychodermatologie/
Das MVZ Verhaltenstherapie Falkenried …
… ist eines der größten ambulanten medizinischen Versorgungszentren für Psychotherapie und Psychiatrie in Norddeutschland. Mit etwa 170 fest angestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unterstützt es in mehreren Ambulanzen und zwei Tageskliniken in Hamburg psychisch erkrankte Menschen durch verhaltenstherapeutische und psychiatrische Behandlungen. Eine stationäre Klinik in Bad Bevensen ergänzt das Angebot.
Pressemeldung | Hamburg 15. Mai 2020 | Der Hamburger Süden bleibt psychotherapeutisch unterversorgt
Pressemeldung | Hamburg | 15. Mai 2020
Der Hamburger Süden bleibt psychotherapeutisch unterversorgt
MVZ Verhaltenstherapie Falkenried muss Ambulanz in Harburg schließen
Es besteht Konsens, dass psychisch kranke Menschen im Süden Hamburgs unterversorgt sind. Ein Blick auf die Verteilung von Psychotherapie- und Psychiatriepraxen weist auf einen eklatanten Mangel an Behandlungsangeboten südlich der Elbe hin. Auch die Kassenärztliche Vereinigung Hamburg (KVH) bestätigte in der Vergangenheit diese Schieflage. In Abstimmung mit der KVH wurde daher das Projekt einer Ambulanz in Harburg ins Leben gerufen. Das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) Verhaltenstherapie Falkenried erklärte sich bereit, eine Ambulanz mit einem kultursensiblen Schwerpunkt im Hamburger Süden aufzubauen. Alle waren sich darüber einig, dass dafür zusätzliche psychotherapeutische und psychiatrische Kapazitäten geschaffen werden müssen. Nach zweijähriger Vorarbeit wurde Mitte 2018 die neue Ambulanz eröffnet. Anträge für die erforderlichen Sonderbedarfe wurden auf den Weg gebracht. Mit „Bordmitteln“ entstanden erste Therapieangebote. Wie erwartet war die Nachfrage riesig. Alles war bereit für den Ausbau der Ambulanz mit ausreichenden Therapie-Ressourcen. Leider kam es anders als geplant: Anfang dieses Jahres verwehrte der Zulassungsausschuss die Genehmigung der benötigten Therapeutenstellen. Ohne Unterstützung sehen wir uns nun gezwungen, unsere Ambulanz in Harburg vorerst stillzulegen. Wir bedauern diesen Schritt.
2016 planten wir in enger Absprache mit der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg (KVH) eine Ambulanz für Gruppen- und Einzelpsychotherapie mit integrierter psychiatrischer Behandlung für das Einzugsgebiet Harburg. Den Standort wählten wir auf ausdrückliche Bitte der KVH, da hier besondere Versorgungsdefizite erkannt worden waren.
Mitte 2018 eröffneten wir diese Ambulanz. Zuvor stimmten wir uns mit regionalen Anbietern (Asklepios Klinikum Harburg, PSAG Süd) über den Versorgungsbedarf im Hamburger Süden ab. Es sollten keine unnötigen oder doppelten Angebote entstehen. Bis heute haben wir am Standort Harburg mehr als 500 Patient*innen in Gruppen- und Einzeltherapie behandelt. Ungefähr 500 Patient*innen warten momentan noch auf den Start ihrer Therapie. Unser Angebot für den Hamburger Süden wurde ganz bewusst auch auf Menschen mit Migrationshintergrund ausgerichtet. Gerade dieser Bevölkerungsgruppe fehlen ausreichende Therapieangebote. Wir entwickelten ein kultursensibles Behandlungskonzept mit einem multikulturellen Therapeuten*innen-Team. So fand eine spezialisierte Psychotherapiegruppe für Frauen türkischer Herkunft statt, geleitet von einer Psychologin türkischer Abstammung.
Die erste Stufe im Aufbau der Ambulanz in Harburg gelang uns dank der Zusammenarbeit mit kooperierenden Krankenkassen. Zusätzlich liehen wir Ressourcen und Personal aus anderen Standorten aus, eine Maßnahme mit zeitlicher Begrenzung, die zwangsläufig zu Lasten bewährter Behandlungsangebote gehen musste. Bereits in der frühen Planungsphase erörterten wir das Kapazitätsproblem mit der KVH. Angesichts der Versorgungsdefizite im Hamburger Süden waren sich alle Beteiligten einig: Ein nachhaltiges Versorgungsangebot in Harburg kann nur mit Hilfe zusätzlicher Therapeutenstellen aufgebaut werden, das heißt über die Genehmigung eines Sonderbedarfs für Psychotherapie und Psychiatrie. Im Einvernehmen und in Abstimmung mit der KVH wurde dies zur Grundlage für den Aufbau einer Ambulanz in Harburg gemacht. Ein Antrag auf Sonderbedarf wurde gestellt.
Anfang 2020 erhielten wir zu unserer großen Überraschung die Ablehnung auf unseren Antrag durch den Zulassungsausschuss. Der Bescheid basiert auf einer Stellungnahme der KVH, in der es heißt: „Nach der Überprüfung der Versorgungssituation scheint die verhaltenstherapeutische Versorgung der Versicherten in Hamburg sichergestellt zu
sein. Eine abschließende und absolute Aussage ist jedoch seitens der Kassenärztlichen Vereinigung aufgrund der vorliegenden Daten nicht möglich.“
Der Bescheid des Zulassungsausschusses berücksichtigt weder die örtliche Besonderheit im Süden von Hamburg noch die große Anzahl an Patient*innen auf den Wartelisten vieler Therapeut*innen. Tatsächlich weist eine Befragung der Psychotherapeut*innen durch die KVH einen erheblichen Mangel an Behandlungsplätzen aus. Wir werden Widerspruch gegen den Bescheid einlegen, unsere bisherigen Erfahrungen mit den Ausschüssen stimmen uns jedoch nicht optimistisch. Für eine Fortsetzung unseres Engagements in Harburg ist uns damit die Planungssicherheit entzogen worden.
Zum 31.5.2020 müssen wir unsere Ambulanz in Harburg vorerst stilllegen. Wir bedauern diesen Schritt sehr. Den Patient*innen auf unserer Warteliste werden wir selbstverständlich eine Behandlung bei uns im Hamburger Norden anbieten. Lange, teils unzumutbare Fahrzeiten sind die Folge. Genau das hat allerdings der Zulassungsausschuss als „bedarfsgerecht“ angesehen.
Die Geschäftsleitung der Verhaltenstherapie Falkenried MVZ GmbH
Pressemeldung | 5. April 2019 | Aus der Not geboren und erfolgreich – psychosoziale Hilfe in Afghanistan
Einsatz auch in Deutschland?
Pressemeldung | Hamburg | 05. April 2019
Aus der Not geboren und erfolgreich – psychosoziale Hilfe in Afghanistan
Einsatz auch in Deutschland?
Seelisch belasteten Menschen und Menschen die einem hohen psychosozialen Stress ausgesetzt sind schnell und unbürokratisch helfen, bevor sich ihre psychischen Probleme verfestigen – das ist das Ziel von Value-Based Counseling (VBC). Das Konzept der niedrigschwelligen Kurzzeitberatung ist aus den Praxiserfahrungen der Psychoanalytikerin Inge Missmahl in Afghanistan entstanden. Doch VBC eignet sich nicht nur für Krisengebiete – es könnte auch funktionierende Gesundheitssysteme entlasten. Das MVZ Verhaltenstherapie Falkenried will dieses Potenzial in einer Studie testen.
Im Jahr 2004 arbeitete die Psychoanalytikerin Inge Missmahl im Mental Health Hospital in Kabul, Afghanistan. Schnell stellte sie fest, dass es für die Behandlung von psychischem Stress und seelischen Problemen einen neuen Ansatz braucht, der den kulturellen Kontext stärker miteinbezieht und eine andere Art der Gesprächsführung etabliert. Ein Ansatz, der den Menschen als jederzeit handlungsfähig ansieht und ihn dabei unterstützt, vorhandene Ressourcen zu nutzen, wirksame Strategien zum Umgang mit psychosozialen Stressfaktoren zu entwickeln und wieder Sinn zu erleben.
Aus dieser Erkenntnis hat sie Value-Based Counseling (VBC) entwickelt, eine psychodynamische Kurzzeitberatung, die das soziale Umfeld und die kulturelle Prägung mit berücksichtigt. Mittlerweile ist diese ein fester Bestandteil des afghanischen Gesundheitssystems.
Studien belegen, dass VBC beträchtlich zum Rückgang von Angst- und Depressionssymptomen beiträgt. Rund 110.000 Behandlungen wurden bislang dokumentiert. Im Durchschnitt hatte sich nach drei Sitzungen die Symptomatik um 70 Prozent verringert.
2008 gründete Inge Missmahl die gemeinnützige Organisation Ipso (International Psychosocial Organisation), um BeraterInnen in dieser sehr effektiven Methode auszubilden. In Afghanistan arbeiten mittlerweile mehr als 500 Counselors nach diesem Ansatz, weitere sind in der Ukraine, in Haiti, Sri Lanka und China im Einsatz. In Deutschland wurden seit 2016 mehr als 90 BeraterInnen aus 17 Ländern ausgebildet.
2014 erweiterte Ipso das Beratungsangebot um eine Online-Sprechstunde (www.ipso-care.com). Die digitale Plattform ermöglicht es, Klienten ortsunabhängig per Videositzung zu beraten. Der einfache Zugang hilft den Betroffen, soziale Isolation, Scham und Stigmatisierung schneller zu überwinden. Ipso-care wird unter anderem in Afghanistan, Syrien, Libanon, Jordanien und Deutschland genutzt. Eine integrierte Qualitätssicherung der Gespräche soll den Erfolg gewährleisten. Zurzeit wird der Beratungsansatz mit Unterstützung des Bundesgesundheitsministeriums auf seine Wirksamkeit hin evaluiert.
Eine Ergänzung für die Versorgung in Deutschland?
Das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) Verhaltenstherapie Falkenried stellte Inge Missmahl und ihr Konzept des Value-Based Counseling im Rahmen einer Fortbildung im Januar 2019 vor. Das MVZ plant, Counselors auszubilden, die die Kurzzeitberatung ehrenamtlich im vortherapeutischen Bereich anbieten. In einer Studie soll untersucht werden, ob und in welcher Form diese Methode Menschen in schwierigen Lebenssituationen akut entlasten kann.
Das MVZ Verhaltenstherapie Falkenried …
… ist eines der größten ambulanten Medizinischen Versorgungszentren für Psychotherapie und Psychiatrie in Norddeutschland. Mit etwa 170 fest angestellten MitarbeiterInnen unterstützt es in sechs Ambulanzen und zwei Tageskliniken in Hamburg psychisch erkrankte Menschen durch verhaltenstherapeutische und psychiatrische Behandlungen. Eine stationäre Klinik in Bad Bevensen ergänzt das Angebot.