Persönlichkeitsstörungen
Jeder Mensch ist einzigartig – eine vielschichtige Persönlichkeit macht das Leben reizvoll und interessant.
Bei Menschen mit einer Persönlichkeitsstörung weichen Denk-, Gefühls- und Verhaltensmuster jedoch so weit ab, dass dies psychische, psychosomatische und soziale Probleme mit sich bringt.
Sie machen vermehrt die Erfahrung, dass sie im zwischenmenschlichen Miteinander zu extremen, nicht lösungsorientierten Verhaltensweisen neigen. Im sozialen Umfeld fällt das unangenehm auf und führt zu Schwierigkeiten. Das mindert die Lebensqualität und die Lebensgrundstimmung.
Die Persönlichkeitsstörung macht einen flexiblen Umgang mit bestimmten Situationen unmöglich. Ein Beispiel ist der „gewissenhafte Persönlichkeitsstil“: Er ist von der Vorstellung geprägt, dass alle Aufgaben – egal, wie wichtig sie sind – mit hundertprozentiger Korrektheit bewältigt werden müssen. Diese „Perfektion“ wird dann unter Umständen auch von den Mitmenschen erwartet. Hier drohen im Laufe der Zeit unter anderem Selbstüberforderung, chronische Erschöpfung und ein frustrierendes Klima im menschlichen Miteinander.
Weitere Persönlichkeitsstile sind der Anhängliche (↔ Dependente), der Selbstbewusste (Narzisstische), der Sensible (↔Selbstunsichere), der Sprunghafte und der Dramatische (↔Histrionische).
Therapieziele und Methoden
• Persönlichkeitsstörungen haben oft eine lange Vorgeschichte, auf denen die Therapie aufbaut. Ziel ist, den Patienten in die Lage zu versetzen, Ursache und Wirkung des individuellen Persönlichkeitsstils zu erkennen. Auf Basis der erlebten Einschränkungen im Alltag werden Strategien entwickelt, wie vorhandene Defizite kompensiert oder bewältigt werden können.
• In der Therapie werden Persönlichkeits-, Verhaltens- und Denkmuster besprochen und überdacht. Bei schädlichen Verhaltensweisen werden gemeinsam Alternativen entwickelt