Behandlung in den Tageskliniken

1. Erstkontakt: Menschen mit psychischen oder psychosomatischen Beschwerden können sich aus eigenem Antrieb bei uns melden oder werden vom Hausarzt,Psychotherapeuten oder Facharzt überwiesen. Erfüllen sie die Voraussetzungen für eine Behandlung in unserer Tagesklinik, vergeben wir umgehend einen Termin für ein diagnostisches Erstgespräch. Im Rahmen unserer teilstationären Tagesklinik können wir alle Erkrankungen der Diagnosegruppe F3 bis F6 nach ICD-10 behandeln (siehe Indikation). Betroffene müssen aber in der Lage sein, die Behandlung selbstständig aufzusuchen und am intensiven Therapieprogramm teilzunehmen. Sie sollten ausreichend stabil sein, um die Nächte und die Wochenenden zu Hause zuverbringen.

2. Erstgespräch: In einem Erstgespräch gehen wir gemeinsam mit dem Patienten seine gesamte Krankengeschichte durch. Das Gespräch erfolgt standardisiert und störungsspezifisch, sodass wir sichergehen können, dass uns alle wichtigen Informationen vorliegen.Eine ausführliche biografische und medizinische Anamnese hilft uns zusätzlich, andere Ursachen für die Beschwerden auszuschließen. Grundlage für das Gespräch ist eine wissenschaftlich fundierte Testdiagnostik. Die Diagnostikphase schließen wir zügig ab, damit der Patient möglichst schnell mit der Therapie beginnen kann.

3. Antragsstellung: Nachdem die Notwendigkeit einer therapeutischen Behandlung im Erstgespräch festgestellt wurde, stellen wir einen Antrag auf Kostenübernahme für die tagesklinische Behandlung. Bei der Kontaktaufnahme mit der Krankenkasse wird der Patient von uns intensiv unterstützt. Damit wollen wir einen reibungslosen Ablauf der Begutachtung durch die Krankenversicherung gewährleisten.

4. Aufnahme: Nach erfolgter Kostenzusage werden Patienten zeitnah in die Tagesklinik aufgenommen. Durch einen engen Austausch zwischen tagesklinischem und ambulantem Behandlungsteam kann bereits bei der Aufnahme auf Inhalte zurückgegriffen werden, die im Fade-in erarbeitet wurden (Störungsmodell,Therapieziele, Behandlungsplan).

5. Evaluation: Die Behandlungsergebnisse werden von uns nach wissenschaftlichen Methoden in einer wöchentlichen Verlaufsdiagnostik überprüft. Mithilfe standardisierter störungsspezifischer Fragebögen kontrollieren wir, ob die individuellen Therapieziele erreicht wurden. Bei Behandlungsende dokumentieren wir diese Ergebnisse und erstellen einen Behandlungsbericht.

6. Fading-out: In der letzten Phase wird die tagesklinische Behandlung auf zwei oder drei Behandlungstage pro Woche reduziert. Im Fading-out-Prozess kommt es darauf an, den geschützten Raum der Tagesklinik zu verlassen und die Therapieerfolge in den eigenen Alltag zu übertragen. Dieser Prozess wird von uns intensiv begleitet und ermöglicht einen fließenden Übergang in die ambulante Weiterbehandlung.

7. Ambulante Weiterbehandlung: Eine tagesklinische Behandlung sollte nur solange wie unbedingt erforderlich stattfinden. Um einen dauerhaften Erfolg der teilstationären Behandlung zu gewährleisten, ist in der Regel eine nahtlose, idealerweise überlappende ambulante Weiterbehandlung wünschenswert. So können Brüche in der Behandlungskette und Rückfälle nach der stationären Behandlung vermieden werden. Patienten, die sich in keiner laufenden ambulanten Vorbehandlung befinden, können die Therapie auf Wunsch in einer unserer Ambulanzen fortsetzen.